November – (K)Ein wirklich guter Reisemonat

Die Monate November und Januar werden behandelt, als sollte man in dieser Zeit nicht verreisen. Dabei ist gerade das Gegenteil der Fall. Für die älteren Semester und für  all jene, die noch bis zum Jahresende Urlaub nehmen müssen, sind es die idealen Reisemonate.
Die Schulferien sind vorbei, Volkstrauertag und Totensonntag können – entzieht man sich ihnen nicht durch Flucht in den Urlaub – für schwermütige Menschen zur Belastung werden sowie zur Spaßbremse in Vorbereitung auf die mit Licht erfülltere Vorweihnachtszeit. Die Dienstleister im Tourismusgewerbe sind nach dem Ende der Saison möglicherweise etwas entspannter und nehmen sich mehr Zeit für ihre Gäste.

Doch es ist nicht einfach, in diesen Monaten zu verreisen, vor allem dann, wenn man nicht ins Ausland fahren möchte, sondern im Heimatland bleiben will.

Beherbergungsunternehmen und Gastronomiebetriebe in beliebten deutschen Reiseregionen nutzen den November und den Januar, um sich von der Saison bzw. vom Weihnachtsgeschäft zu erholen, geben der Mitarbeiterschaft Urlaub – und schließen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Jeder Mensch benötigt eine Auszeit. Doch es ist kontraproduktiv, seinen potentiellen Gästen das Gefühl zu vermitteln, dass sie als nicht wichtig angesehen werden.

Internetseiten – starr aufgebaut, nicht flexibel aktualisiert

Auf den meisten Internetseiten gibt es keine Rubrik “Aktuelles”. Sie sind so starr aufgebaut, dass nicht darüber informiert werden kann, wann und aus welchen Gründen Schließzeiten erforderlich wurden und zu welchen Zeiten Gäste willkommen geheißen werden. Auch wenn der Betrieb über Wochen ruht, wird nicht darüber informiert. Und per E-Mail bzw. Telefon ist keiner erreichbar. Nach wie vielen Negativerfahrungen wird ein nach Unterkunft bzw. Essen suchender Gast die Suche aufgeben? Stammgäste wissen zumeist Bescheid, wann sie nicht zu kommen brauchen. Aber kein touristischer Dienstleister kann allein nur von Stammgästen leben.

Fehlanzeige: Ankündigungen über Schließzeiten

Verheerender ist die Wirkung, machen sich Gäste auf den Weg – weil es Im Internet keinerlei Hinweis auf eventuelle Schließzeiten gab – und stehen dann vor verschlossenen Türen. An denen selbst kein schriftlicher Hinweis auf die Schließung zu finden ist. Ende Oktober 2022 vermittelten z. B. im Zittauer Gebirge mehrere Gastronomiebetriebe den Eindruck, als ob sie auch im November geöffnet hätten. Erst auf Nachfrage war zu erfahren, dass das nicht der Fall ist. Aber warum teilte man das der Kundschaft nicht offiziell mit, ob im Internet oder per simplem Aushang am Eingang?

Nicht alle Betriebe sind im November geschlossen

Es ist nicht so, dass in einer Tourismusregion im November oder Januar alle Beherbergungs- oder Gastronomiebetriebe geschlossen sind. Es gibt auch solche, die das ganze Jahr geöffnet sind und Gäste empfangen. Eine über das Jahr verteilte flexible Urlaubsregelung für die Mitarbeiterschaft macht es ihnen möglich, wie auch eine variable Angebotsgestaltung. Geschäftsgrundsatz der Inhaber solcher Betriebe: Die Gäste sollen uns immer erreichen können und das Gefühl haben, dass wir jederzeit für sie da sind.

Doch es nicht einfach für sie, wahrgenommen zu werden, wenn ringsherum der größte Teil geschlossen hat. Auf der Internetseite des zuständigen Tourimusunternehmens wird dies nicht kommuniziert und die Medien wetteifern darin, vor allem Belege für den Niedergang zu verbreiten als die das Leben in einer Region trotz aller Schwierigkeiten aufrecht erhaltenden Beispiele zu verbreiten.

Eigeninititative nötig, aber vom Staat nicht honoriert

Eigeninitiative wird vom Staat nicht honoriert. Sein Geschäft auch in schwierigen Zeiten am Leben zu erhalten und über alle möglichen Klippen hinweg zu bringen, ist nur bei größter Selbstaufgabe möglich und in dem Bewusstsein, dass der Staat immer mehr nimmt, als dass er seinen engagierten Staatsbürgern etwas gibt.

Warum ist es nicht möglich, dass ein für den Tourismus in einer Stadt oder einer Region zuständiges Unternehmen flexibel über geschlossene bzw. geöffnete Einrichtungen mit touristischer Dienstleistung informiert? Die Gäste würden es danken.

Warum bleiben Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe allein und treten nicht zum gegenseitigen Vorteil gemeinsam auf?

Warum werden sie aber auch von all jenen allein gelassen, die eigentlich daran interessiert sein müssten, dass es durchgängig Leben gibt und dieses nicht zum Erliegen kommt?

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